News-Archiv 90er
Sudhaus-Boys
News-Archiv 90er:
WW-Zeitung v. 18.02.1998
Alte Bürger der Stadt unterhalten
Montabaurer Fastnachter gestalteten bunten Nachmittag im Pfarrzentrum
MONTABAUR. Im überfüllten Pfarrzentrum St. Peter servierten die Aktiven der Montabaurer Fastnacht den Altbürgern der Stadt ein begeisterndes Bütten-, Tanz- und Gesangsprogramm.
Pfarrer Georg Niederberger führte durch den Nachmittag, hieß die Senioren, das Präsidium der Großen Karnevalsgesellschaft, den Vorstand der neuen "Heiterkeit" sowie Dr. Paul Hütte, Beigeordneter der Stadt, willkommen.
An der Gestaltung der bunten Stunden waren die GKM-Kindertanzgruppe, die Erste Schautanzgruppe und deren Junioren, die Sudhaus-Boys und die Schloß Garde Mons Tabor mit all ihren Gruppen beteiligt. Jubelnd empfingen die Senioren den Prinzen Karl Heinz I. Botanicus zu Mons Tabor mit seinem Hofstaat.
Eva Dillmann, erstmals in der Bütt, wußte höchst Amüsantes über die Midlife-crisis ihres Vaters zu berichten, Dorothee Holly begeisterte als "Schusterjung". Mit der Gesangsgruppe "Sudhaus-Boys" feierte die kreisstädtische Nationalhymne vom "Mondebäirer Schäßje" fröhliche Urständ'. Kaffee, "Krebbelcher" und ein Gläschen Wein sorgten für ein "Rundum-Wohlbehagen". Der Dank des Pfarrers galt dem Sachausschuß Altenarbeit sowie Thomas Jeschke, in dessen Händen die Organisation des Nachmittags lag. (jos)
WW-Zeitung v. 02.02.1998
Die erste Sitzung der "Neuen Heiterkeit" in Montabaur war ein Erfolg - Viele der 600 Besucher im ausverkauften Haus Mons Tabor freuten sich: Das war Fassenacht wie früher
Endlich wieder Stimmung im Saal
Narren-Schiff der Kreisstadt nahm nach Generationswechsel wieder Kurs auf volkstümlichen Frohsinn
Montabaur hat sich den Sitzungskarneval zurückerobert: Die erste Kappensitzung der "Neuen Heiterkeit" bot nach Meinung vieler der 600 Besucher endlich einmal wieder "Fassenacht wie früher".
Von Christian Lindner
MONTABAUR. "Vorhang auf für die Neue Heiterkeit" - unter diesem Motto stand die Premierensitzung der traditionsreichen Karnevalsgesellschaft von 1889 nach ihrem Generationswechsel. Und was auf der Bühne des ausverkauften Hauses Mons Tabor zu sehen war, das machte fünf Stunden lang (fast immer) Spaß.
Pluspunkt 1: Jens Weinriefer leitete sympatisch-locker durch die Sitzung. Alles kam von Herzen. Auch der junge Elferrat sorgte, teils selbst aktiv, für närrischen Schwung. Dabei vergessen die Jungen auch ihre "Vorfahren" nicht: Weinriefer ernannte Wilfried Christe, Walter Kunoth und Josef Hermes zu Ehrenmitgliedern der "Heiterkeit". Christe wiederum vermachte Weinriefer die Präsidentenkette der Traditions-KG.
Pluspunkt 2: Prinz Karl-Heinz I. von Botanicus und sein munteres Gefolge verbreiteten gleich zu Beginn festlichen Glanz. Karl Arnst, Hofmarschall i. V., verlas seine launige Proklamation. Demnach genießt jetzt jeder Baum in der Kreisstadt Bürgerrecht, alle Blumen sind zu grüßen.
Pluspunkt 3: Viele Tänze unterhielten bestens, angefangen mit den anmutigen Pagen der GKM (einstudiert von Renate Erhard). Gleich vier Tänze steuerte die Schloß-Garde Mons Tabor bei. Herrliche Bilder boten die Kadetten (Angelika Oster), die Funkenmariechen (Tanja Diefenbach) und die Gardisten (Irmtrud Thome), in diesem Jahr wieder mit tanzenden Männern, sowie Solo-Tänzerin Nina Karaski. Die 1. Schautanzgruppe Montabaur (Rosi Holzenthal) entführte in die 60er Jahre. Ihr Schwung und ihre komplizierten Figuren kamen gut an - im Gegensatz zur schmerzend lauten Musik. Ebenso temperament- wie effektvoll war der Auftritt der Last Minute Dancers aus Heiligenroth. Den Vogel aber schoß eine ganz neue Formation ab: Die Feuerwehrfrauen brachten den Saal mit ihrem urkomischen Klöppeltanz zum Kreischen. . .
Pluspunkt 4: Etliche Reden, von erprobtem Blödsinn bis zu geistvollen Eigenkreationen, erfreuten die Narren. Hubert Schwickert und Friedel Wiesemeyer witzelten sich wieder als Pat und Patachon durch die Welt der Männer. Martina Paul las den Männern als "Geplagte Tochter" die Leviten. Auch Jörg Klinger und Timo Meier boten teils köstliche Witze. Kostprobe: "Der ,Mendelssohn` ist ein Gemischter Chor. Die haben welche, die können singen. . ." Für einen der Höhepunkte der Sitzung sorgte Protokoller Markus Hebgen. Mit Witz, Geist und Mut zum offenen Wort sprach er in bester Narrentradition vieles an, was Montabäurer fuchst - vom "ICE-Wahn" über den Müll in der Stadt und dem knöllchenverteilenden "City-Hai" bis hin zur Vorherrschaft der Stadtteile. Publikums-Liebling aber wurde Dorothe Holly: Als Schusterbub trug sie eine brillant getextete Rede ebenso brillant vor. Skurrile Gruß-Anzeigen der WZ, das Mülheim-Kärlich-Fiasko, das grün-rote Ampelregiment in Montabaur - alles wurde herrlich aufgespießt und effektvoll durch "ein kräftiges, ein deftiges, ein donnerndes Helau" verbunden.
Pluspunkt 5: Auch die Freunde des heiteren Gesangs kamen auf ihre Kosten. Die "Sudhausboys" marschierten erst höchst militärisch ein, um dann durch das kölsche Liedgut zu streifen und am Schluß endlich die "Schösschen"-Hymne anzustimmen. An gute, alte Zeiten erinnerte der Moritatengesang von Christoph Kuhl und Christof Kunoth. Sie zogen Themen wie die immer noch geschlossene Waldesruh und die Schnellbahn-Kosten durch den Kakao.
Pluspunkt 6: Das Finale war mitreißend wie noch nie: Die "Gugge mer mol-Musik" aus Bad Ems, eine lautstarke Truppe von zwei Dutzend abenteuerlich kostümierten Bläsern und Percussionisten, heizte nach Mitternacht gekonnt und ausdauernd ein. Super-Idee!
Pluspunkt 7: Das Publikum war, für Montabaurer Verhältnisse, munter wie selten. Sehr viele waren verkleidet und ausgelassen, schon früh standen viele auf den Stühlen, (fast) alle sangen mit.
Einziger Meckerpunkt: Das Verleihen von Orden, das Danken und das Überreichen von Geschenken raubt immer noch zu viel Zeit. Lieber im kleineren Kreise danken und dafür zwei Beiträge mehr - das würde die Heiterkeit steigern.
WW-Zeitung v. 28.11.1997
Eine neue "Heiterkeit" geboren
Vorbereitungen für die neue Fastnachtskampagne in Montabaur sind so gut wie abgeschlossen
". . . und allen dann voran, die ,Heiterkeit' tritt an!" Vielleicht haben diese Verse des einmal berühmten "Heiterkeits-Marsches" schon bald wieder Gültigkeit; denn junge Männer aus Montabaur fanden sich zusammen, um die traditionsreiche Karnevalsgesellschaft mit neuem Leben zu erfüllen.
Von Josef Otto Schneider
Montabaur. Jens Weinriefer, Montabaurer Prinz 1997, und sein Hofmarschall Willi Löwenguth faßten den Entschluß, "es bei uns nochmal zu versuchen", der Gleichgesinnte in Montabaur "total begeisterte". Die kleine Gruppe kam mehrere Male zusammen; was sich anfänglich noch schemenhaft gab, wurde von Mal zu Mal konkreter. Am Ende der Kampagne 1997 "stand" sogar der Elferrat.
"Erst dann luden wir, sozusagen als Privatpersonen, den Vorsitzenden der noch bestehenden "alten Heiterkeit", Christe, ein und informierten ihn über unsere Absicht. 13 Anwesende, darunter von der GKM deren langjähriger Präsident Karl Arnst, waren sich einig, daß es weitergehen müsse. Die Bruderschaft war ebenso für unser Vorhaben wie auch die Schloß-Garde", stellte Weinriefer fest.
In der Jahresversammlung der "Heiterkeit" am 16. Oktober wurde der alte Vorstand verabschiedet, der neue Vorstand gewählt. Vorsitzender und Sitzungspräsident ist Jens Weinriefer, 2. Vorsitzender Christof Kunoth, Schatzmeister Christoph Kuhl, Schriftführer Ralf Felix Kespe. Beisitzer sind Willi Löwenguth, Gerd Schlemmer, Thomas Schmitt und Timo Maier. Einhelliger Wunsch aller Beteiligten: Die Karnevalsgesellschaft "Heiterkeit" bleibt bestehen und wird wieder Kappensitzungen in der Kreisstadt veranstalten. Vom alten Elferrat ist niemand mehr dabei, das jetzige Narrenkomitee wird von jungen Männern aus Montabaur gebildet, die aktiv auch in den Vereinen der Stadt mitmachen.
Für 1998 ist zunächst nur eine Kappensitzung am Samstag, 31. Januar, 20.11 Uhr, im Haus Mons Tabor mit Büttenreden und Sketchen, Tanz- und Gesangsgruppen vorgesehen. Musikalisch begleitet das Ensemble Werner Jünger, Montabaur. Der Elferrat trägt neue Uniformen und Kappen. Prinz Karl Heinz I., Botanicus zu Mons Tabor, wird den Narren die Ehre geben und Sitzungspräsident Jens kündigte eine musikalische Überraschung großen Ausmaßes an.
Weinriefer: "Wir bitten die Montabaurer, uns durch guten Besuch der Sitzung zu unterstützen. Wir setzen alles daran, daß die in Jahrzehnten bewährte, gute Tradition hervorragender Sitzungen wieder auflebt."
WW-Zeitung v. 10.02.1997
Die zehnte Montabaurer Pfarrfastnacht bot ihren Besuchern drei Stunden lang ein kurzweiliges Programm
Vielfältige Freude an Gäste verteilt
Treffliche Büttenreden und schöne Tänze sorgten für Volltreffer
MONTABAUR. JOS. Heiligenscheine wurden bei der zehnten Pfarrfastnacht im vollbesetzten Pfarrzentrum St. Peter zwar nicht verteilt, aber Freude in närrischer Vielfalt. Das war auch schon so bei der Seniorenfastnacht der Pfarrei vor einigen Tagen gewesen.Ein über dreistündiges buntes Programm, das von vielen für viele gestaltet worden war, zog die Narrhalla in seinen Bann, darunter Bürgermeister Dr. Paul Possel-Dölken und die Gäste aus der Partnerstadt Brackley, Town Mayor Geoff Wilkins, Tochter Heather, sowie die Vorsitzenden der Brackley European Association, Chris Cartmell und Neville Halford.
Für einen prächtigen Auftakt sorgte das Kinderprinzenpaar Michael VII. und Gesa-Fee I., die, umjubelt, mit der Kinderprinzengarde einzogen. Die Antwort auf die Frage von Moderator Dirk Heuser, nach ihrem bislang schönsten Erlebnis lautete entwaffnend einfach: "Die Leute hatten viel Spaß und wir konnten mit ihnen feiern!" Kaplan Dr. Johannes Arnold, in Soutane und "römischem" Hut, bedachte die Jungtollitäten mit Geschenken, und dann tanzte die Kindergarde (Einstudierung: Renate Ehrhardt).
Einen begeisterten Auftritt, dazu herrliche Solotänze von Rebekka Barbanus und Nina Karaski (Einstudierung: Angelika Oster), absolvierte auch die Schloß-Garde Mons Tabor, deren Vorsitzender Wilfried Schardt in launigen Worten für die Einladung dankte. In Monika Hoffmanns Protokoll vereinigten sich zeitkritische, heiter-besinnliche Beobachtungen zu einer närrischen Symbiose. Der Einzug von Prinz Jens I. mit Hofstaat und der Ersten Schautanzgruppe Montabaur, voran die deftig aufspielende Blaskapelle "Halbe Lunge Schmitt", war eine einzige Ovation. Der Prinz, mit Hofmarschall Willi Löwenguth an die Stätte seiner "Geburt" am 11.11. zurückgekehrt: "Ich hab' die Fastnacht im Herzen und hoffe, daß wir 1998 in Mons Tabor einiges wiederaufleben lassen, das Brauchtum und Tradition war." Sprach's und reihte sich als "Hebemann" in die Tänzerinnengruppe ein, ohne die er "nicht hier im Rampenlicht stehen würde."
Treffliche Büttenreden mit Käthe Steindorf, Kaplan Johannes und Detlef Dillmann folgten, die "Sudhausboys und friends" ließen Altmontabaurer Mundartlieder hören, zwischendurch "garnierten" die prächtigen Tänze der Juniorinnen der Ersten Schautanzgruppe (Einstudierung: Rosemarie Holzenthal) und erstmals der Schautanzgruppe "Sunflower" Heiligenroth (Leitung: Sonja Münz) das trefflich mundende Narrenmenü, "Narretei in der Pfarrei" - auch diesmal wieder ein Volltreffer.
WW-Zeitung v. 20.01.1997
Prinz von Montabaur wirkte bei seiner Kürung als Feuerwehrmann, Tänzer und Trommler mit - Zeichen seiner Würde launig übergeben
Mit Jens I. regiert
ein Multi-Talent
Freunde und Gäste gratulierten Regenten
MONTABAUR. JOS. In einem über vierstündigen Programm, dem es nicht an Überraschungen fehlte, hoben im fahnen- und emblemgeschmückten Haus Mons Tabor die Gecken der Kreisstadt den Prinzen 1997, Jens I. von Feuer und Flamme, auf den Narrenschild.Die gut besuchte Kürung war eingebettet in Rede, Gesang und Schunkeln, vor allem aber beherrschte das tänzerische Element die Szene. Und da waren die Erste Schautanzgruppe Montabaur und die Schautanzgruppe der Schloß-Garde Mons Tabor mit Superdarbietungen in prächtigen Kostümen mit von der Partie - zwei Ensembles, die Karl Arnst, der närrische Moderator, stolz als "einmalig" in der Stadt bezeichnete. Hohes Lob stattete er den Trainerinnen Rosi Holzenthal und Irmtrud Thome ab.
Der Ersten Schautanzgruppe gehört der junge Prinz als Tänzer, der Schloß-Garde als Trommler an. Trotz seiner Kürung ließ er sich nicht davon abhalten, in beiden Gruppen mitzuwirken. Ein drittes Prinzen-"Standbein" wurde durch die Freunde von der Feuerwehr Montabaur offenbar, die 1997 ihr 125jähriges Bestehen feiert: In einer närrischen Löschübung kam der Löschzug schnell zur Sache. Auch entbot die Kapelle "Halbe Lunge Schmitt" in Feuerwehrmontur ein Ständchen. Josef Schmitt übergab die Prinzenketten, Wehrführer Manfred Heinz das Prinzengewand.
Die "Sudhouse-Boys" mit Susanne Kunoth am Klavier brachten durch alte Montabaurer Lieder, darunter das "Schäßjeslied", höchst willkommene Nostalgie mit. Rosi Holzenthal würdigte den sehr sympathisch und natürlich auftretenden Prinzen als Tänzer, Redner, Trommler und Feuerwehrmann
Schäßjeslied und Garde
und händigte ihm die Prinzenschuhe aus. Die Schloß-Garde erfreute mit einem Gardetanz, dem ein berauschendes Solo von Nina Karaski folgte, und dann wartete Garde-Vorsitzender Wilfried Schardt mit dem Prinzenhut auf. Langen Beifall erntete die Juniorentanzgruppe der Ersten Schautanzgruppe, die zu heißen Discoklängen und Laserlicht ihre Premiere glänzend absolvierte.Der Einzug des Prinzen, nun in vollem Ornat, wurde zu einem triumphalen Ereignis. Hofmarschall Willi Löwenguth verlas die abermals von Joseph Velten kunstvoll ausgeführte Proklamation, und dann ergoß sich ein wahrer Ordenssegen über zahllose Mitwirkende, Offizielle, Gäste, darunter die Freunde aus Ransbach-Baumbach und Höhr-Grenzhausen mit Prinzenpaar - allesamt verdiente Fastnachter. Prinz Rainer I., Amtsvorgänger 1995 und sein Hofmarschall Gerhard Krohmann, luden Prinz, Hofmarschall, Bürgermeister und Karl Arnst zum historischen Löffeltrunk ein und Willi Löwenguth erhielt zur Amtswürde eine rote Schärpe.
Dr. Possel-Dölken gratulierte namens der Bürgerschaft, Präsident Dr. Reinhold Fuchs, den in einer brillanten Rede viele verschiedenfarbige Schläuche zu trefflichen (politischen) Vergleichen anregte, entbot die Grüße der Bruderschaft der Exprinzen. Eine "einmalige" Tanzgruppe, in der auch des Prinzen Eltern mitwirkten, sorgte für saalweites Aufsehen. Thilo Daubach vom EC Eschelbach kalauerte als Feuerwehrmann und dann beendete die Schautanzgruppe der Schloß-Garde in entzückendem orientalischen Outfit den Abend, den die Tanzkapelle SunSet musikalisch begleitete.
Begonnen hatte das Programm mit einem exzellenten Auftritt des überaus liebenswerten Kinderprinzenpaares Michael VII. und Gesa-Fee I. samt Hofstaat. Beide wünschten dem Prinzen Glück, ließen das Korps der Kinderpagen der GKM tanzen und Künstler ihres Gefolges, darunter Schlangenbeschwörer, Fakir, Jongleur und Feuerspucker, auftreten - ein "Märchen aus 1001 Nacht" wurde zum Kindertraum.
WW-Zeitung v. 20.02.1996
Feuerwehr mit GKM-Orden geehrt
Für ihr treues Mitwirken am Karnevalszug ehrte die GKM gestern beim Rosenmontagsbankett die Montabaurer Feuerwehr mit ihrem Hausorden. GKM-Chef Karl Arnst dankte Manfred Heinz und Gerhard Holzenthal, daß die Wehr seit vielen Jahren für die Sicherheit beim Zug sorgt, Wagen baut und sich mit Fußgruppen beteiligt. Beim Bankett dabei waren auch das Kinderprinzenpaar, die Schloßgarde, die Tanzgruppe Nordhofen, die 1. Showtanzgruppe Montabaur und die Sudhausboys. In die Bütt gingen Josef Melchior, Thilo Daubach, Friedel Wiesemeyer, Hubert Schwickert und Markus Hebgen - und, ganz spontan Ulli Schlosser, der über den Karneval in Stadt und Umland sinnierte. Dabei appellierte er an die Montabäurer, sich stärker als bisher am Karneval zu beteiligen.
WW-Zeitung v. 19.02.1996
Pfarrei hat närrisches Potential
St. Peter in Ketten unterhielt mit einem munteren Programm
MONTABAUR. JOS. Über ein solides närrisches Potential verfügt die Pfarrei St. Peter in Ketten bei der Pfarrfastnacht. Da werden "stille" Reserven mit einem Mal putzmunter, lassen sich Pfarrer Niederbergers "Schäflein" aber auch nicht zweimal bitten.
So am Samstag abend, als es im trefflich geschmückten Pfarrzentrum "Narretei in der Pfarrei" hieß. Närrischer Moderator mit flotten Sprüchen war abermals Dirk Heuser, der zum Auftakt das Kinderprinzenpaar David I. und Alexandra II. mit der Kindergarde der GKM begrüßte und gleich danach die Schloß-Garde Mons Tabor mit Mariechentanz- und dem Kadettenkorps zu Gardetänzen ankündigte - eine blitzsaubere Truppe, deren exakte Darbietungen begeisterten.
Monika Hoffmann als Protokollerin unterzog so manches närrischer Kritik. Dann erfreute die 1. Showtanzgruppe Montabaur (Rosemarie Holzenthal) die Narhallesen. Beim Schneewittchen-Spiel der Kinderprinzen assistierten einige Sitzungsteilnehmer als "Zwerge" und als Zwerge assisistiert dann nahmen Thomas und Ilona Jeschke und Andrea Kortus den Klerus mit dem Grönemeier-Hit "Männer" nach einem aktualisierten Text unter die närrische Lupe. Lucie Marx betätigte sich rednerisch mit ihren Erlebnissen als "Tapezierer" und die Frauengemeinschaft bezog als "Putzteufel" das Publikum in ihren Auftritt singenderweise mit ein.
Das "ewige" Thema "Abnehmen und Diät" hatte Günter Feilen närrisch verarbeitet, dem auf dem Fuße ein aus Pfarrjugendlichen bestehendes Prinzenkürungskomitee folgte, ohne jedoch eine Tollität vorweisen zu können. Das gelang dann Elfriede Koob und Detlef Dillmann, die als "Gickel und Petrus" bei ihrem Sketch weit über den Kirchturm hinaus- und einen Prinzen erblickten. Der zog als Alfredo I. mit Hofmarschall und Gefolge in den Saal ein, um nach der Offenbach-Melodie "Als ich noch Prinz war in Arkadien" in seinem Liedlein den Narren "einen Marsch zu blasen." Die "Sudhaus-Boys" beendeten das bunte Programm, das mühelos in ein von allen Narhallesen ohne Zögern angenommenes Tanzereignis mündete
WW-Zeitung v. 13.02.1996
Schöne Fastnacht mit 300 Senioren
WW-Zeitung v. 12.02.1996
Trotz fehlendem Prinz bot CSC Montabaur im Haus Mons Tabor eine herrliche Sitzung
Ballonfahrer landete in der Bütt'
Kecke Zwiegespräche, Tänze und Stimmungslieder für rund 400 unverdrossene Narren
MONTABAUR. CLI. Mehr Zuschauer und auch eine Wiederholung hätte die Kappensitzung des CSC Montabaur verdient gehabt. Davon konnten sich rund 400 unverdrossene Narren überzeugen, die am Freitag zur einzigen öffentlichen Sitzung dieser Session im Montabaurer Karneval kamen.Sitzungspräsident Karl Arnst kehrte die Probleme des Kreisstadt-Karnevals in seiner launigen Begrüßung auf der geschmackvoll dekorierten Bühne des Hauses Mons Tabor nicht unter den Teppich. "Wir fangen an mit Sitzung Zwei", ulkte er - um dann zum Fehlen eines Prinzen bzw. Hofmarschalls klarzustellen: "Es geht nur, wenn man will - und den, der will, den fand ich nicht." Dafür gab es wieder ein Kinderprinzenpaar: Alexandra II. (Marx) und David I. (Meuer) "vom gemeinsamen Pfad" präsentierten sich in einem gereimten Zwiegespräch erfrischend keck. Begleitet wurden sie von sieben liebevoll verkleideten Zwergen sowie von den neun Kinderpagen der GKM, die einen von Renate Ebert sehr gut einstudierten Tanz zeigten.
"Hoppe, hoppe, Reiter . . ."
Protokoller Arnold Lindner beschäftigte sich anfangs mit großen Themen wie dem China-Besuch Kohls, den Atom-Tests der Franzosen und dem Heiratsverbot für Priester. Erst danach ließ er es lokal knistern, indem er etwa die Geheimpapiere von CDU, SPD und FDP, das Kandidaten-Gerangel bei der CDU ("Hoppe, hoppe, Reiter . . ") und die kundenunfreundlichen Öffnungszeiten der Sparkassen, des Finanzamtes und der Post aufspießte.Danach beeindruckte die Schloßgarde Mons Tabor die vielfach kostümierten Narren mit einem bühnenfüllenden Auftritt. "Fips" Schardt konnte stolz berichten, daß die von Olaf Höbelt kommandierte Garde damit schon den elften Auftritt der Session absolvierte. Die drei Tänze der Kadetten, der Mariechen und von Solistin Nina Karaski (einstudiert von Angelika Oster und Irmtrud Thome) kamen sehr gut an - ebenso wie die Musik der karnevalserprobten Kapelle Venezia (Leitung Herbert Thome).
Auch die Büttenreden konnten sich hören lassen: Markus Hebgen landete als Ballonfahrer in der Bütt'. Er saugte aus dem Ballonspektakel der Exprinzen viel närrischen Honig ("ein Ballon sah wie Fuchse Reinhold aus"). Zudem entdeckte er Parallelen zwischen Politik und Ballonsport: "Je mehr heiße Luft, desto schneller bist Du oben!"
Josef Melchior (76) erinnerte an alte Müllabfuhrzeiten, als der Hennes in Montabaur noch alles abholte. Heute hingegen müsse jeder zum Füllen der diversen Tonnen das Sortieren studieren. Mitgebracht hatte er die Sudhausboys, die den Saal rasch zum Singen brachten. Herrlichen Blödsinn präsentierten "Trips und Trilles" (Herbert Schwickert und Friedel Wiesemeyer). Kostprobe: "Was ist Liebe? - Das Licht des Lebens. Und was die Ehe? - Die
Was ist Liebe?
Stromrechnung." Sehr gut war einmal mehr Thilo Daubach. Diesmal reiste er als "Tegtmeier" durch die Welt, Franz-Josef Strauß und Julio Iglesias imitierend und Kalauer der Güteklasse 1 präsentierend.Viel bewundert wurden die zwei Showtänze. Sehr effektvoll war der Auftritt der 1. Montabaurer Schautanzgruppe (Leitung Rosi Holzenthal), die mit Leuchtstäben einzog und auf der Bühne in glitzernden Kostümen herrliche Tanzbilder zeigte. Mit einer ausgefallenen Choreographie zu verschiedenen Musiktiteln überraschte die Showtanzgruppe der Schloßgarde (Leitung Irmtrud Thome).
Mut für die Zukunft des Sitzungskarnevals in Montabaur machte auch der Auftritt der Sudhausboys. Unter dem tiefgründigen Motto "Die Prinzenrolle" bezogen sie den Saal (am Klavier: Susanne Kunoth) auf sehr lockere und launige Weise in fünf Stimmungslieder ein - darunter natürlich die Montabaurer Nationalhymne von den "Schlösscher".
Alles in allem war es ein doch gelungener Abend - bei dem mehrfach bemängelt wurde, daß die Exprinzen bis auf Willi Löwenguth und natürlich Karl Arnst zu einer Sitzung nach Mainz ausgeflogen waren. So brachten sich die Gefiederten selbst um einen Premierengenuß: Nach langem gab's nämlich erstmals wieder Bier bei einer Kappensitzung im Haus Mons Tabor.